Warth Schroecken
Fitforfun (c)Warth-Schröcken Tourismus_Fotograf Florian Wagner (29)
Sonnenskilauf
bis inklusive
14.04.2024

Pfarrer Müller.

Begeben Sie sich auf die geschichtsträchtigen "Spuren von Pfarrer Müller" und werden Sie ein Teil der Skigeschichte von Warth!

Bereits im späten 19. Jahrhundert machte das kleine Dörfchen Warth auf sich aufmerksam, als es der damalige Pfarrer Johann Müller als erster Mensch schaffte, mit den Skiern von Warth nach Lech zu gelangen. Mühsam aber voller Zuversicht und Ehrgeiz wurde somit Skigeschichte geschrieben.

Die Skiguides der Skischulen Warth und Schröcken führen Interessierte auf der Originalstrecke von Warth nach Lech und wieder retour. Seien Sie ein Teil der Vergangenheit und genießen Sie dabei die wunderschön verschneite Landschaft, durch die Sie diese Tour führen wird!

  • Pfarrer Müller Tour

  • Pfarrer Müller

  • Pfarrer Müller

  • Pfarrer Müller

Die wesentlichsten Eckpunkte zum Tourenverlauf.

  • Kurzer Aufstieg zum Wartherhornsattel (2.200m)
  • Freeride-Abfahrt vorbei an Bürstegg nach Lech
  • Mit den Bahnen auf den Mohnenfluhsattel (2.300m)
  • Mohnenfluh-Nordabfahrt (1.000 hm)
  • Freeride-Abfahrt zurück nach Warth-Schröcken mit Eintrag ins Pfarrer Müller Tour-Buch und gemütlichem Ausklang in der Kaminbar Steffisalp

Die Skiführer behalten sich das Recht vor, die Tour je nach Wetter- und Schneeverhältnissen entsprechend abzuändern!

Die Pfarrer Müller Freeridetour kann über folgende Skischulen gebucht werden.

Konzessionierte Skilehrer.

Konzessionierte Skilehrer.

Ski Tannberg Guides
Jürgen und Gerhard Strolz

Hier finden Sie alle Informationen.

Konzessionierte Skilehrer.

Lesen Sie hier die spannende Geschichte über Pfarrer Müller und seine erste Freeride Tour nach Lech.

Pfarrer Johann Müller - Der Skipionier aus Warth

Pfarrer Johann Müller war von 1891 bis 1896 Pfarrprovisor in Warth. Im Spätwinter 1894 berichtete die Zeitung „Deutscher Hausschatz“ wie man sich im hohen Norden selbst bei größtem Schnee mit Skiern fortbewegen könne. Pfarrer Müller bestellte sich dieser Skier, übte einige Nächte im Pfarrwidum und unternahm bereits wenige Tage später seine erste Variantenskitour nach Lech.

Auszug aus dem Vorarlberger Volksblatt vom 01.03.1948

Direktor Müller von der Wohltätigkeitsanstalt Valduna, der seit Kriegsende in Rankweil lebt und trotz seines hohen Alters noch rege tätig ist, hat mir folgende Geschichte erzählt, das geeignet ist, die Anfänge des Skilaufes in Vorarlberg in einem neuen Lichte zu zeigen. Er hat bereits um die Mitte der Neunziger-jahre, zu einer Zeit also da Vorarlbergs Skipioniere aus rein sportlichen Interessen die ersten Skiversuche unternahmen, aus praktischen Überlegungen sich Bretteln angeschafft und als Autodidakt sich diese zu seiner Berufsausübung dienstbar gemacht.

Doch lassen wir ihn selber erzählen: „Von 1891 bis 1896 war ich Pfarrprovisor bzw. Pfarrer in Warth. Ich hielt in dieser Zeit eine Zeitschrift, den „Deutschen Hausschatz“. Dieser brachte im Nachwinter 1894/95 ein Bild, das zeigte, wie man im hohen Norden, in Schweden und Norwegen, im Winter beim größten Schnee mittels Ski sich fortbewegen könne. Unter dem Bilde war angegeben, wo und zu welchem Preise man solche Ski bekommen könne.

Ich dachte mir sofort, das wäre auch für den Tannberg etwas praktisches, wo es alle Jahre wegen Schneemenge und Lawinengefahr nicht nur Tage, sondern Wochen gab, da kein Mensch die Gemeinde verlassen und keiner in die Gemeinde kommen konnte. Es gab damals in Warth keinen Telegraphen, kein Telefon, geschweige den das Radio. Ich nahm also eine Postanweisung und schickte die nötigen Gulden nach dem Norden mit der Bitte, mir solche Bretter zu schicken.

Nach zirka vierzehn Tagen brachte mir der Briefbote Jakob Felder vom Postamt Steeg im Lechtal ein Paket, nicht ahnend, was für eine Neuigkeit er mir damit präsentiere. Denn damals hatte ja noch kein Mensch auf Tannbergs Höhen und nur wenig im ganzen Ländle vom Ski gehört, oder gar einen solchen gesehen.

Nun handelte es sich darum, das Skifahren zu erlernen. Vom Bilde konnte ich entnehmen, dass die Brettchen an die Schuhe geschnallt werden und dass man einen großen Bergstock zum Laufen benutze. Einen solchen Bergstock besaß ich wie damals jeder Tourist. Also: Wie tun? Wie lernen?

Ich wartete des Abends, um nicht gesehen und ausgelacht zu werden, bis es dunkel wurde und alle Lichter im Dorfe gelöscht waren. Auch meine Schwester, die Haushälterin, war Schlafen gegangen. Also konnte ich es wagen. Ich schnallte die „Schwedischen“ an meine Schuhe, nahm den langen Stock und versuchte im großen Neuschnee des Pfarrwidums mein Glück.

Doch – da lag ich auch schon mit den Skiern quer auf und mit dem Kopf im Schnee und so immer wieder bis gegen Mitternacht. Mit Mühe gab ich die Versuche auf, hatte die Überzeugung: Noch kannst Du es nicht!

Ich glaubte nämlich, man müsse wie beim Schlittschuhlaufen halb mit dem einen, halb mit dem anderen Fuße vorwärts rutschen, und so kam ich immer wieder zu Fall. Am nächsten Abend versuchte ich es wieder und es ging schon besser. Und so wagte ich denn am nächsten Morgen, noch bevor die Dorfbewohner das erste Lichtlein anzündeten, eine Fahrt nach Lech. Ich kam, abgesehen von ein paar Stürzen, nach 1 ½ Stunden gut hinüber, zu einer Zeit, als mein Nachbar, der Pfarrer von Lech, kaum aus den Federn gekrochen war.

Weil große Lawinengefahr bestand, konnte ich an diesem Tage nicht mehr zurück. Ich blieb in Lech und fuhr am anderen Tag beim Morgengrauen wieder nach Warth, wo die Milchbauern mit der „Bazida“ am Rücken mich mit großer Spannung erwarteten, denn sie hatten die sonderbare schwarze Figur in Richtung Lech gesehen und mich auch bald erkannt. Da gab es große Augen und ein Schauen und Fragen und das einstimmige Urteil war: Das wäre etwas Praktisches für den Tannberg. Denn sie wussten: bei großem Neuschnee wäre es keinem Manne möglich gewesen, nach Lech zu kommen, auch mit Schneereifen nicht.

Ich bin dann noch oft nach Lech gefahren mit meinen „Schwedischen“, auch über die Alpe Luchere nach Hochkrumbach und Schröcken, habe aber die Ski nie zum Sport benützt sondern als praktisches Verkehrsmittel. Wenn es stark aufwärts ging, habe ich die Bretter ausgezogen, auf den Rücken genommen und bin mit Schneereifen gegangen. Wenn es mäßig abwärts ging, habe ich mich niedergelassen und mit dem Stock gebremst. Ging es aber steil abwärts, fuhr ich entweder in Serpentinen mit Spitzkehren, oder ich ging dort, wo der Weg gebahnt war, lieber zu Fuß. Am liebsten fuhr ich nach Lech.

Dass die Ski für den Tannberg ein praktisches Verkehrsmittel sind, hatten die Schulerbuben bald heraus. Sie haben aus Fassdauben Bretteln improvisiert und sind damit gefahren. Vorsteher Walch hat mir vor ca. 12 Jahren gesagt, er könne sich noch gut erinnern, wie ich damals, als er noch ein Schulbub war, auf Skiern nach Lech gekommen sei und dabei immer hohe Stiefel getragen habe. Er und andere Altergenossen hätten mir das dann mit Fassdauben nachgemacht. Auch Hannes Schneider erzählte, wie er auf diese Art seine ersten Skiversuche gemacht hatte.

Beim Abschied von Warth im Sommer 1896 habe ich die „Schwedischen“ meinem Nachfolger, Pfarrprovisor Peter Paul Matt (gestorben 1899 in Rehmen) hinterlassen. Der hat sie weiter benützt und den jungen Lehrer Wilhelm Huber von Warth (jetzt Schulleiter von Hittisau) in die Geheimnisse der weißen Kunst eingeweiht. Dieser habe dann bei einer Skifahrt in Lechleiten das Bein gebrochen. Über das weitere Schicksal meiner „Bretteln“ ist mir nicht bekannt.

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